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Antikörper: Wächter und Detektive des Immunsystems

 

Antikörper sind die Wächter des Immunsystems, die unseren Körper vor schädlichen Erregern schützen. Es gibt verschiedene Arten von Antikörpern, darunter IgG, IgA und IgE. Diese können auch dabei helfen Unverträglichkeiten aufzudecken, wie eine Glutenunverträglichkeit. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit den verschiedenen Antikörpern und ihrer Bedeutung für die Diagnostik von Unverträglichkeiten beschäftigen. 

Was sind eigentlich Antikörper?

Antikörper sind Proteine, die vom Immunsystem produziert werden, um krankheitserregende Mikroorganismen und Fremdstoffe zu erkennen und zu neutralisieren. Jeder Antikörper hat eine spezifische Struktur, die ihn nur mit einem bestimmten Erreger oder Fremdkörper verbindet. Es gibt verschiedene Arten von Antikörpern, darunter die bekanntesten Typen: IgG, IgA und IgE. Die drei haben unterschiedliche Funktionen und werden in unterschiedlichen Mengen produziert.

 

IgG-Antikörper- Wächter gegen Infektionen

IgG-Antikörper sind die häufigsten Antikörper im Blut. Sie machen etwa 75-80 % der im Blut zirkulierenden Antikörper aus und werden bei jeder Immunreaktion gebildet. Sie erkennen Bakterien, Viren oder Pilze und helfen bei der Vernichtung dieser Erreger. IgG-Antikörper spielen auch eine wichtige Rolle bei der Diagnostik von Unverträglichkeiten, wie der Glutenunverträglichkeit. Bei einer Glutenunverträglichkeit produziert der Körper IgG-Antikörper gegen Gluten. Ein erhöhter IgG-Wert kann auf eine akute oder vergangene Infektion hinweisen, während ein niedriger Wert ein Hinweis auf eine Immunschwäche sein kann.

 

IgA-Antikörper- Wächter der Schleimhäute

IgA-Antikörper sind hauptsächlich in Schleimhäuten wie  in Nase, Augen, Rachen, Magen-Darm-Trakt undGenitalbereich zu finden. Sie bilden die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger und können verhindern, dass sich Bakterien und Viren festsetzen und vermehren.  IgA-Antikörper spielen auch bei der Diagnostik von Unverträglichkeiten eine Rolle, da sie auf eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel hindeuten. Ein niedriger IgA-Wert kann auf eine Immunschwäche und ein erhöhter Wert auf eine Entzündung im Körper hinweisen.

 

IgE-Antikörper- Detektive bei Allergien

IgE-Antikörper sind an der Entstehung von allergischen Reaktionen und Asthma beteiligt. Sie werden vom Immunsystem produziert, um auf bestimmte Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Lebensmittel zu reagieren. Wenn der Körper mit einem Allergen in Kontakt kommt, produziert er IgE-Antikörper, die an Mastzellen binden und die Freisetzung von Histamin auslösen. Das führt zu allergischen Symptomen wie Juckreiz, Schwellungen und Atembeschwerden. Ein erhöhter IgE-Wert kann auf eine Allergie oder parasitäre Infektion hinweisen.

 

Glutenunverträglichkeit und Antikörper

Bei einer Glutenunverträglichkeit produziert der Körper Antikörper gegen Gluten. IgG-Antikörper können im Blut nachgewiesen werden und können auf eine Unverträglichkeit wie beispielsweise gegen Gluten hinweisen. IgA-Antikörper gegen das Enzym Transglutaminase können ebenfalls auf eine Glutenunverträglichkeit hinweisen. 

Ein niedriger Wert der Antikörper kann auf eine Immunschwäche hinweise, während ein hoher Wert auf eine Infektion oder allergische Reaktion hindeuten kann. Der genaue Wert hängt von Alter, Geschlecht und dem Gesundheitszustand ab. 

 

Unterschied zwischen Unverträglichkeit und Allergie

Sie werden beide oft synonym verwendet, was nicht korrekt ist. 

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe, indem es Antikörper bildet und eine Entzündungsreaktion auslöst. Im Falle einer Glutenunverräglichkeit handelt es sich um eine Reaktion des Darms auf Gluten, das zu einer Irritation der Darmzellen führt. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion, die jedoch nicht durch Antikörper, sondern durch das Immunsystem des Darms ausgelöst wird.

Im Gegensatz zu einer Allergie, die meist schon bei geringsten Mengen des auslösenden Stoffes auftritt, kann es bei einer Glutenunverträglichkeit zu unterschiedlichen Reaktionen kommen, je nachdem, wie viel Gluten konsumiert wurde und wie empfindlich der Darm auf den Stoff reagiert.

Während eine Allergie in der Regel lebenslang besteht, kann eine Unverträglichkeit in manchen Fällen ruhen oder gar verschwinden, wenn das Gluten für längere Zeit gemieden wurde.

 

Wie können Antikörper gestärkt werden?

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Immunsystem zu stärken und die gesunde Produktion von Antikörpern zu unterstützen. Eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung wie Waldspaziergänge können das Immunsystem unterstützen. Auch Stressreduktion und Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation können helfen, das Immunsystem zu stärken.

 

Zusätzlich können einige spezifische Lebensmittel und Nahrungsergänzungen die Produktion von Antikörpern fördern. Hierzu gehören beispielsweise Zink, Vitamin C, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Auch Probiotika können mithelfen, das Immunsystem zu stärken.

 

Fazit

Antikörper spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem und sind ein wichtiger Faktor bei der Diagnostik von Erkrankungen. Die verschiedenen Typen von Antikörpern haben spezifische  Funktionen und können Hinweise auf verschiedene Erkrankungen geben.

Bei Unverträglichkeiten wie der Glutenunverträglichkeit können Selbsttests einen ersten Anhaltspunkt liefern, sollten jedoch immer noch durch eine ärztliche Diagnose mit weiterführender Diagnostik bestätigt werden. Eine konsequente Meidung des auslösenden Stoffes ist hier die beste Therapie.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Unverträglichkeit nicht dasselbe wie eine Allergie ist. Eine Allergie muss noch aufmerksamer behandelt werden, um beispielsweise einem allergischen Schock vorzubeugen.

Antikörper sind die Wächter des Immunsystems und helfen uns, gesund zu bleiben. Eine bewusste Lebensweise, ausgewogene Ernährung und gezielte Immunstärkung können dazu beitragen, das Immunsystem zu unterstützen und Krankheiten vorzubeugen.

 

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