· 

Reismehl - das glutenfreie Multitalent in der Küche

„Reismehl – feines, glutenfreies Mehl aus gemahlenem Reis“

Reismehl ist aus der glutenfreien Küche nicht mehr wegzudenken.

Es ist vielseitig einsetzbar, leicht verdaulich und in verschiedenen Varianten erhältlich. Doch was steckt wirklich dahinter? Wo wird Reis angebaut, welche Mehlsorten gibt es, und kann man es selbst mahlen? Lassen wir uns das Ganze einmal genauer anschauen – so wissen wir, worauf es ankommt, wenn wir es in der Küche einsetzen.

 

Wo und wie wird Reis angebaut?

Reis ist eine der wichtigsten Getreidearten weltweit, aber der Anbau variiert je nach Region erheblich. Besonders in asiatischen Ländern wie China, Vietnam und den Philippinen findet man die markanten Reisterrassen, die in bergigen Gebieten eine erstaunliche Anpassung an die steilen Hänge darstellen. Diese kunstvollen Terrassen sind nicht nur ein Beispiel für traditionelles landwirtschaftliches Wissen, sondern auch für ein funktionales Design, das den Anbau unter schwierigen Bedingungen ermöglicht.

 

Aber Reis wird nicht nur auf Terrassen angebaut: In flacheren Regionen, darunter auch in Italien, wird Reis auf Feldern gezüchtet, die regelmäßig überflutet werden. Besonders in der Po-Ebene wird das Wasser effizient genutzt, um die Pflanzen zu unterstützen und ein ideales Wachstumsklima zu schaffen.

Ursprünglich auf trockenen Böden kultiviert, hat sich die Reispflanze mit der Zeit zu einer Sumpfpflanze entwickelt, die nun in vielen Teilen der Welt das Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs bildet. Besonders bemerkenswert ist, dass Reis eine der wenigen Kulturpflanzen ist, die in Monokultur angebaut werden kann, ohne der Umwelt zu schaden. Auf den Philippinen werden die berühmten Nassterrassen bereits seit über 2000 Jahren erfolgreich genutzt und stehen heute unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe.

 

Welche Reismehlsorten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Reismehl, die sich je nach Verarbeitungsweise und Reissorte in ihren Eigenschaften unterscheiden. So erhält man unter anderem dunkles Vollkornmehl und helles Mehl aus polierten Körnern, und jede Sorte hat ihre eigenen Besonderheiten.

  • Weißes Reismehl wird aus polierten Reiskörnern gewonnen und zeichnet sich durch seine feine, schneeweiße Textur aus. Es hat einen neutralen Geschmack, was es ideal für die Zubereitung von Kuchen, Keksen oder Pfannkuchen macht.
  • Braunes Reismehl hingegen stammt vom unpolierten, vollen Korn und behält dadurch mehr von der natürlichen Schale. Es hat eine zart braune Farbe und einen nussigeren Geschmack, was es besonders geeignet für herzhafte Gerichte oder Brote macht.
  • Klebreismehl (oder Sweet Rice Flour) enthält mehr Stärke und ist besonders klebrig. Diese Eigenschaften machen es perfekt für die Zubereitung von Mochis oder anderen traditionellen asiatischen Desserts, bei denen eine gewisse Bindung erforderlich ist.
  • Reisstärke wird aus hoch verarbeitetem Reis gewonnen und dient hauptsächlich zum Andicken von Soßen, der Herstellung feiner Cremes oder als Zusatz im Brotmehl, um die Konsistenz zu verbessern.
  • Vollkorngrieß schließlich wird vor allem für die Zubereitung von Grießbrei oder zum Backen verwendet.

Wer auf hohe Qualität Wert legt, sollte am besten zu Bio-Reis greifen. Denn konventionell angebauter Reis kann leider Rückstände von Pestiziden oder Schwermetallen enthalten.

 

Kann ich Reismehl selbst mahlen?

Reis zu Mehl mahlen – frisches, selbstgemahlenes Reismehl für Backrezepte

Ja, das ist möglich!

Mit einer Getreidemühle oder einer leistungsstarken Küchenmaschine kannst du aus nahezu jeder Reissorte frisches Mehl herstellen. Besonders Vollkornreis ist dafür ideal, da er alle wertvollen Nährstoffe enthält. Ein großer Vorteil des Selbstmahlens ist, dass du nicht auf industriell verarbeitetes Reismehl angewiesen bist. Du kannst verschiedene Reissorten ausprobieren, sogar Reisreste verwerten und bist nicht auf eine einzige, oft nicht deklarierte Sorte beschränkt, wie es bei gekauften Mehlen oft der Fall ist.

Ein kleiner Nachteil: Selbst gemahlenes Reismehl ist oft gröber als industriell verarbeitetes und nimmt dadurch weniger Flüssigkeit auf. Beim Backen kann es daher nötig sein, mit der Wassermenge etwas zu experimentieren, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.

Tipp: Falls du einen Mixer wie den Thermomix verwendest, solltest du ihn nicht zu voll machen. Am besten mahlst du nicht mehr als 150 g Reiskörner auf einmal, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erhalten.

Mit einer Getreidemühle kannst du dein eigenes Reismehl mühelos selbst herstellen. Da Reis härter als Weizen ist, achte darauf, dass deine Mühle fein mahlen kann und über robuste Mahlwerke verfügt.

 

Nährwerte und Allergien

Reismehl ist von Natur aus glutenfrei, was es zur perfekten Wahl für Menschen mit Zöliakie, Glutensensitivität oder Weizenunverträglichkeit macht. Als Alternative zu herkömmlichen Mehlsorten eignet sich Reismehl hervorragend für die Zubereitung von Brot, Kuchen und anderen Backwaren. Durch seinen Gehalt an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen ist es eine gesunde, nahrhafte Wahl, besonders wenn es zusammen mit Flohsamenschalen verarbeitet wird.

Ein Nachteil ist jedoch, dass Reismehl nicht die nötige Elastizität besitzt, wodurch die Brotkrume tendenziell fester und weniger luftig wird. Daher wird es am besten mit anderen glutenfreien Mehlen oder Bindemitteln wie Flohsamenschalen kombiniert.

 

Reismehl in unserer Küche

Reis und Reismehl haben seit Jahrhunderten einen festen Platz in vielen Küchen weltweit. Besonders in Asien ist Reismehl ein echtes Allround-Talent – von China bis Japan wird es in unzähligen Gerichten verwendet, sei es für gedämpfte Kuchen, Nudeln oder süße Leckereien. In Europa fand Reismehl seine breite Bekanntschaft vor allem mit dem Aufkommen der glutenfreien Ernährung.

Brot und Gebäck – In Kombination mit anderen Mehlen bringt Reismehl besonders interessante Texturen und Aromen hervor und eignet sich perfekt für glutenfreies Backen.

Asiatische Spezialitäten – In der asiatischen Küche ist Reismehl unverzichtbar und die Grundlage für Köstlichkeiten wie japanische Mochis, vietnamesische Reismehl-Pfannkuchen, thailändische Reismehl-Nudeln oder die traditionellen, gedämpften Baozi-Brote aus China.

Soßen und Suppen – Als glutenfreies Verdickungsmittel bietet Reismehl eine großartige Möglichkeit, Soßen oder Suppen eine cremige Konsistenz zu verleihen.

Panieren – Für besonders knusprige Panaden ist Reisgrieß eine wunderbare Wahl, da er für eine leichte und knusprige Textur sorgt.

Reisbrei oder Reispudding – Ein klassisches, nährstoffreiches Gericht, das besonders früher als leicht verdauliches Essen für Kinder, ältere Menschen und Kranke geschätzt wurde. Mit Reismehl wird er besonders cremig und aromatisch. 

Grießbrei – Ich mag den Vollkorngrießbrei aus Reis viel lieber als früher den klassischen Weizengrießbrei. Probiert ihn unbedingt mal aus, er ist cremig und lecker, aber mit einer gesünderen, vollwertigen Note!

Reismilch herstellen – Die Herstellung von Reismilch gelingt am besten mit leicht fermentiertem Reis oder Reismehl, was der Milch einen angenehm milden und leicht süßen Geschmack verleiht.

Kosmetik – Überraschenderweise kann Reisgrieß auch in der Hautpflege eingesetzt werden, zum Beispiel als sanftes Peeling, das die Haut verwöhnt und pflegt.

     

Auf meinem Blog findet ihr viele Rezepte, bei denen Reismehl eine Rolle spielt – ich liebe es, damit zu backen. Besonders gern kombiniere ich es mit anderen Mehlsorten, um interessante und abwechslungsreiche Texturen zu erzielen. Einige meiner liebsten Rezepte habe ich für euch herausgesucht und direkt verlinkt, damit ihr schnell zu den Anleitungen surfen könnt:

Schaut euch meine Rezepte an und probiert einfach mal das aus, was euch anspricht. Auf den Fotos könnt ihr die Rundstücke, das Rustiko und das Reisbrot mit Wildhefe und fermentiertem Reis sehen – lecker, oder?

 

Fazit

Reismehl ist eine wunderbare Alternative zu unserem traditionellen Weizenmehl – es ist von Natur aus glutenfrei, leicht verdaulich und vielseitig einsetzbar. Ob für Brot, Kuchen, asiatische Spezialitäten oder als Bindemittel in Soßen und Suppen – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Besonders spannend: Du kannst Reismehl ganz einfach selbst herstellen! Mit einer Getreidemühle oder einer leistungsstarken Küchenmaschine lässt sich aus Vollkorn- oder weißem Reis frisches Mehl mahlen. Dabei solltest du beachten, dass selbst gemahlenes Mehl oft gröber ist und weniger Flüssigkeit aufnimmt – ein wenig Experimentierfreude beim Backen lohnt sich also.

Schaut euch meine Rezepte an und probiert es selbst aus. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen – hinterlasst mir gerne einen Kommentar. 😊

 

 

Hafer ist auch ein wunderbares Korn – und Buchweizen hat es ebenfalls in sich. Hier erfährst du mehr:

  • Hafer - das Kraftkorn für die Küche
  • Buchweizen - ein glutenfreies Superkorn

Kommentar schreiben

Kommentare: 0