Fasten – ein uralter Jungbrunnen
Fasten ist keine neumodische Erfindung, sondern so alt wie die Menschheit selbst. Seit Jahrtausenden verzichten Menschen immer wieder bewusst auf Nahrung – sei es aus religiösen, kulturellen oder gesundheitlichen Gründen. Schon Hippokrates wusste um die wohltuende Kraft dieses bewussten Verzichts:
„Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
Heute wissen wir längst aus zahlreichen Studien: Richtig angewendetes Fasten aktiviert Selbstheilungskräfte im Körper, reduziert Entzündungen, unterstützt den Stoffwechsel und kann sogar dabei helfen, unseren Alterungsprozess sanft zu bremsen.

Gerade jetzt im Frühling, wenn die Natur mit farbenfroher Leichtigkeit und neuer Energie erwacht, spüren auch wir dieses frische Kribbeln: Wir wollen es ihr gleichtun, uns aus der Winterschwere lösen und endlich wieder aufblühen – mit leichterer Kost, mehr Bewegung und vielleicht sogar mit einer kleinen Fastenzeit.
Wir wollen entgiften und entschlacken – landläufig meinen wir damit eine Art inneren Frühjahrsputz für den Körper. Natürlich läuft diese Reinigung etwas anders ab, als wir es von Lappen und Eimern gewohnt sind, doch gerade fürs „innere Aufräumen“ ist das Fasten geradezu ideal. Wenn wir das noch mit sanfter Bewegung, viel Flüssigkeit sowie frischem Obst und Gemüse kombinieren, unterstützen wir unseren Körper optimal.
Aber keine Sorge – du musst nicht gleich in eine große, strenge Fastenkur einsteigen und sieben Tage lang nur Wasser trinken. Nein, ich habe da etwas viel Einfacheres für dich. Etwas, das perfekt zur Frühlings-Leichtigkeit passt: Esspausen, auch bekannt als Intervallfasten.
Dabei gönnen wir dem Körper regelmäßig stundenweise kleine Pausen vom Essen, sodass er genug Zeit hat, in Ruhe zu regenerieren. Das Ergebnis: mehr Energie, Fitness und eine angenehme Leichtigkeit im Alltag.
Klingt interessant? Dann lade ich dich herzlich ein, das Intervallfasten einmal ganz entspannt kennenzulernen.
Was genau steckt hinter Intervallfasten?
Intervallfasten (auch intermittierendes Fasten genannt) bedeutet ganz einfach:
Du fastest regelmäßig für bestimmte Zeiträume und isst in den restlichen Stunden ganz normal. Kein Kalorienzählen, keine strikten Verbote – sondern einfach bewusste Pausen zwischen Essen und Nichtessen. Diese Esspausen schaffen eine neue, entspannte Balance in deinem Alltag.
Denn seien wir mal ehrlich:
Wenn wir genau auf unsere Ernährung schauen, stellen wir oft fest, dass wir ganz schön häufig zwischendurch naschen. Da ist ein Stückchen Schokolade hier, ein Keks dort, vielleicht ein schneller
Kaffee mit Milch und Zucker zwischendurch – ach ja, und war da nicht noch ein kleines Stück Kuchen? Gründe gibt’s genug: Langeweile, Stress, Gewohnheit, Genuss, Belohnung oder einfach nur, weil
gerade etwas Leckeres da steht. Ein Keks, eine Handvoll Nüsse, ein Schokostück zwischendurch. Klingt harmlos, summiert sich aber im Laufe eines Tages schnell – und dein Körper kommt kaum zur
Ruhe.
Intervallfasten schafft genau hier Klarheit:
Regelmäßige Pausen geben deinem Körper endlich die Möglichkeit, durchzuatmen und sich zu regenerieren. Und du wirst merken – das fühlt sich richtig gut an.
Welche Fastenintervalle gibt es?
Intervallfasten ist wunderbar flexibel und individuell. Je nach Alltag, Wohlbefinden und Erfahrung hast du verschiedene Möglichkeiten. Beliebt und praxiserprobt sind vor allem diese Methoden:
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4-Stunden-Esspause:
Die kleinste Esspause. Ideal zum sanften Kennenlernen und Ausprobieren. Perfekt geeignet für alle, die das Fasten zum ersten Mal ausprobieren und einfach schauen möchten, ob diese Methode zu ihnen passt. 3-4 Stunden sind eine Esspause, die sich wirklich für fast jeden von uns eignet. -
12:12 Methode:
Zwölf Stunden essen, zwölf Stunden fasten – unkompliziert, klar und absolut alltagstauglich. -
16:8 Methode:
Die bekannteste Variante – sechzehn Stunden fasten, acht Stunden essen. Sie entspricht unserem natürlichen Bio-Rhythmus besonders gut und ist daher bei vielen sehr beliebt. -
20:4 Methode:
Zwanzig Stunden fasten, vier Stunden essen. Anspruchsvoller, wenn du das Fasten intensivieren möchtest, aber bisher nicht auf einen kompletten Tag Essen verzichten willst. -
24-Stunden-Pause:
Ein bis zwei Tage pro Woche komplett fasten oder täglich wechselnd Fasten und Essen. Besonders spannend und effektiv für erfahrene Faster, aber auch als Kur über 1–2 Monate empfehlenswert.
Finde ganz entspannt deinen persönlichen Rhythmus. Beim Intervallfasten geht es nicht darum, Regeln streng zu befolgen, sondern um Leichtigkeit und dein eigenes Wohlbefinden. Denn das Fasten soll sich deinem Alltag anpassen – und nicht umgekehrt.
Frei nach dem Motto:
„Manchmal beginnt die größte Veränderung mit einer kleinen Pause.“
Was bringt dir Intervallfasten konkret?
Intervallfasten tut deinem Körper und deiner Seele gut – auf einfache und unkomplizierte Weise. Wenn du regelmäßig kleine Esspausen in deinen Alltag integrierst, profitierst du auf mehreren Ebenen:
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Kilos ade:
Intervallfasten hilft dir dabei, dein Gewicht sanft und dauerhaft zu regulieren. Kein Jo-Jo-Effekt, keine nervigen Crash-Diäten – einfach ein entspannter Weg, dich langfristig in deiner Haut wohlzufühlen. -
Entlastung für den Stoffwechsel:
Dein Körper bekommt durch die Esspausen endlich die Zeit, die er braucht, um den Zucker- und Fettstoffwechsel zu optimieren. Der Blutzuckerspiegel stabilisiert sich, Heißhungerattacken lassen nach, und dein Körper kommt zurück in ein gesundes Gleichgewicht. -
Mehr Energie, weniger Food-Koma:
Kennst du dieses müde, schwere Gefühl nach einer üppigen Mahlzeit? Mit Intervallfasten reduzierst du diese belastenden Tiefphasen deutlich. Du fühlst dich klarer, wacher und hast wieder frische Energie für deinen Tag – ganz ohne Mittagstief. -
Bewusst genießen lernen:
Dein Essverhalten verändert sich auf ganz natürliche Weise – du isst achtsamer, bewusster und lernst wieder, den Geschmack und die Qualität deiner Mahlzeiten richtig wahrzunehmen. Essen wird wieder zum genussvollen Erlebnis, statt nur zur Nebensache. -
Wohlbefinden & gute Laune:
Durch die neuen Pausen fühlt sich dein Körper leichter an, du schläfst erholsamer, bist ausgeglichener und innerlich klarer. Fasten kann so viel mehr sein als nur ein Trend: Es ist ein Weg zu echter Lebensqualität.
Intervallfasten – Passt das zu mir?
Vielleicht fragst du dich jetzt, ob das Intervallfasten überhaupt zu dir passt.
Die gute Nachricht gleich vorweg: Intervallfasten ist flexibel genug für wirklich jeden noch so eng getakteten Tag. Ganz egal, ob du gerade ein paar Kilos verlieren möchtest, deinem Körper etwas Gutes tun willst oder einfach nach mehr Wohlgefühl und Energie im Alltag suchst – Intervallfasten lässt sich wunderbar unkompliziert integrieren.
Du musst dich weder dauerhaft einschränken noch radikal hungern. Im Gegenteil – es geht darum, die Pausen zwischen den Mahlzeiten bewusst zu verlängern und deinen Körper mit dieser natürlichen Ruhepause in Balance zu bringen.
Probier es einfach aus und spüre selbst, ob dir diese Art des Fastens guttut und in deinen Alltag passt. Vielleicht bist du überrascht, wie leicht dir das fällt.
Klingt machbar, oder was meinst du?
Was ist mit Bewegung?
Keine Angst, du musst jetzt nicht gleich einen Marathon laufen oder täglich ins Fitnessstudio gehen. Schon leichte, ganz alltägliche Bewegungen unterstützen deinen Körper spürbar beim Fasten und sorgen dafür, dass dein Stoffwechsel optimal in Schwung bleibt.
Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft, eine kleine Runde Yoga, eine entspannte Tour mit dem Fahrrad – all das tut dir gut und ist angenehm umsetzbar. Auch kleine Alltagsbewegungen, wie zwischendurch die Treppe statt den Fahrstuhl zu nehmen oder einfach mal eine Viertelstunde mit dem Hula-Hoop-Reifen durch die Wohnung zu kreisen, zählen dazu und bringen neuen Schwung in deinen Alltag.
Probiere einfach mal aus, was dir Spaß macht und leichtfällt.
Denn auch hier gilt unser Motto: Alles kann, nichts muss.
Extra-Tipp: Frühjahrstee als perfekte Ergänzung
Wie wäre es mit einem leckeren Tee für deinen sanften Einstieg ins Fasten? Gerade jetzt im Frühling wachsen überall kleine Kraftpakete, die dich beim Entgiften und Entschlacken wunderbar unterstützen:

- Brennnessel (entwässernd, stoffwechselanregend)
- Birkenblätter (reinigen und entschlacken sanft)
- Löwenzahn (unterstützt Leber und Fettverdauung)
- Gänseblümchen (sanft stoffwechselanregend)
- Melisse (beruhigend, entspannend und wohlschmeckend)
Diese Tees helfen deinem Körper, sanft zu entgiften, unterstützen den Stoffwechsel und schmecken wunderbar frisch nach Frühling. Besonders wertvoll und aromatisch ist dein Tee natürlich, wenn du ihn mit frisch gepflückten Kräutern zubereiten kannst. Aber auch mit getrockneten Kräutern aus dem Bioladen oder der Apotheke schmeckt er richtig gut und tut dir rundum wohl.
Übrigens:
Wenn dir diese frühlingsleichte Teekur gefällt, schau doch auch einmal bei meiner beliebten Wacholderkur nach Kneipp
vorbei – sie ist ideal, um deinen Körper beim Entgiften zusätzlich zu unterstützen.
Apropos Kneipp: Kühle Wassergüsse, Wassertreten und andere Anwendungen nach Kneipp sind ebenfalls wunderbare Ergänzungen zum Intervallfasten. Sie regen deinen Stoffwechsel sanft an, stärken dein Immunsystem und sorgen zusätzlich für ein angenehmes Wohlgefühl.
Und was gibt’s zu essen?
Gute Nachricht zuerst: Intervallfasten schreibt dir nicht vor, was du essen musst – sondern sorgt einfach nur für regelmäßige, kleine Esspausen.
Aber seien wir mal ehrlich: Nach all der Winterschwere (und vielleicht auch dem einen oder anderen Seelentröster-Keks) sehnen wir uns jetzt nach Frische, Leichtigkeit und mehr Schwung. Statt deftiger Schwere darf es jetzt endlich wieder bunt, frisch und knackig sein – genau wie draußen in der Natur.
Nutze den Frühling, um frische Zutaten wie knackiges Gemüse, bunte Salate, süße Früchte und leichte, leckere Gerichte auf deinen Teller zu zaubern. Dein Körper wird begeistert sein – und du auch.
„Ein Essen, so bunt wie der Frühling – so frisch und so leicht.“
Probier es einfach aus und genieße das wunderbare Gefühl neuer Leichtigkeit.
Wasser trinken nicht vergessen
Dass ausreichend Wassertrinken beim Fasten dazugehört, wisst ihr natürlich längst alle, oder? ;-)
Falls du aber doch mal sichergehen möchtest, ob du genug trinkst, hier ein kleiner, schneller Extra-Check:
Richtwert: etwa 30 ml Wasser pro kg Körpergewicht am Tag.
Natürlich ist das keine starre Regel, sondern eine Orientierung, die du individuell an deinen Körper, dein Wohlbefinden und die Jahreszeit anpassen kannst. Wer aktiv ist oder stark schwitzt, trinkt mehr. Wer Nierenprobleme oder andere gesundheitliche Einschränkungen hat, trinkt entsprechend weniger und sollte sich individuell beraten lassen.
Fazit & weiterführende Unterstützung
Intervallfasten lohnt sich – egal ob für Gesundheit, Wohlgefühl oder eine achtsame Ernährung. Und das Beste daran: Du kannst sofort starten, ohne Vorbereitungs- und Planungszeit, ohne Extra-Einkauf oder Vorbereitungen.
Du möchtest tiefer einsteigen?
In meinem Buch findest du alle wichtigen Grundlagen, persönliche Erfahrungen, viele praktische Anregungen und Rezepte zum Thema Intervallfasten.
Passend auf meinem Blog:
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