Die Welt steht im Selbstzerstörungsmodus.
Kriege, Wirbelstürme, Hochwasser, politische Irrenhäuser – und mittendrin Menschen, die sich freiwillig so scharfes Essen reinziehen, dass sie würgend vor der Kamera zusammenbrechen.
Vielleicht passt das alles besser zusammen, als wir denken.
Essen war mal eine Freude – heute ist es eine Feuerprobe.
Wer nicht leidet, verliert. Und wer es nicht filmt, hat umsonst gelitten.
Die Regeln sind einfach:
- Iss etwas, das niemand freiwillig essen würde.
- Filme dich dabei, wie du leidest.
- Warte auf Klicks, als hättest du gerade den Oscar gewonnen.
Das ist die Hot-Chip-Challenge in ihrer ganzen Pracht. Ein einziger Chip mit einer Schärfe, die irgendwo zwischen Pfefferspray und Drachenatem liegt – und die Frage, wie lange man durchhält, bevor der Körper auf Notabschaltung geht.
Geschmack? Völlig überbewertet.
Gesundheit? Irrelevant.
Klicks? Unbezahlbar.
Ich frage mich: Warum tun sich Menschen das an?
Weil normal nicht mehr reicht! Ein Butterbrot ist kein Content. Ein Teller Pasta? Gähn. Aber sich öffentlich die Geschmacksknospen verätzen? DAS ist Unterhaltung. Das wird
gefeiert. Das trifft den Nerv der Zeit!
Die Hot-Chip-Challenge ist nur ein Symptom.
- Alles muss extremer, verrückter, gefährlicher sein.
- Essen wird nicht mehr gekocht, es wird inszeniert.
- Geschmack spielt keine Rolle – Hauptsache, es tut weh.
Denn je mehr der Esser leidet, desto größer der Erfolg. Wenn man seine Gesichtszüge nicht mehr im Zaum halten kann und wie im Action-Thriller dahinsiecht (nur kein Spiel, sondern brutale Realität) - DAS bringt Klicks.
Und wenn TikTok morgen beschließt, dass Essen nur noch roh, gefroren oder bei Vollmond vergraben gegessen werden darf – dann wird auch das ausprobiert werden.
Wann ist Essen eigentlich von Genuss zur Selbstzerstörung geworden?
Ich glaube, seit die Welt am Durchdrehen ist und der Wahnsinn der Menschheit ein neues Level erreicht hat.
Denn ganz ehrlich: Wenn es keiner sehen wollte, würde es nicht gedreht werden.
Auch hier gilt: Das Konsumverhalten bestimmt den Markt. Und der Marktwert misst sich hier in Klicks.

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