Frisch angeschnitten, noch leicht warm – und dazu ein Klecks Frischkäse oder Marmelade:
So schmeckt Hefezopf einfach am besten. Genau so soll er sein: weich, locker – und so wohltuend wie ein sonniger Sonntagmorgen.
Ich habe zwei Varianten für dich gebacken:
• Einen frei geformten Zopf ohne Rosinen
• Und eine Kastenform-Version mit Rosinen – für gleichmäßige Scheiben am Frühstückstisch.
Auf Wunsch (und weil ich finde, ein Osterzopf darf hell und einladend sein) habe ich diesmal mit einer etwas höheren Menge Stärke gearbeitet – und dabei Tapiokastärke gewählt. Sie macht die Krume deutlich elastischer als klassische Speisestärke – das merkt man sofort beim ersten Biss. Außerdem habe ich Xanthan statt Flohsamenschalen verwendet. Warum? Weil alle Versuche mit Flohsamenschalen – auch in Kombination mit Xanthan – zu einer deutlich festeren Krume geführt haben. Und das passt für mich einfach nicht zu einem lockeren Hefezopf.
Ein Ei sorgt für die nötige Bindung und rundet den Teig ab.
Beide Varianten sind saftig, locker – und schmecken auch am nächsten Tag noch. Leicht getoastet wirken die Scheiben fast wie frisch gebacken.
Zutaten für einen kleinen Zopf
(frei gebacken oder in der Form – mit oder ohne Rosinen)

Vorteig:
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20 g frische Hefe oder 1 Tüte Trockenhefe
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30 g Zucker
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30 g Reisvollkornmehl
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80 g Milch (lauwarm)
Hauptteig:
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150 g Tapiokastärke
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100 g Reisvollkornmehl
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40 g Hafermehl
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6 g Xanthan
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70 g Zucker
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130 g Milch
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1 Ei (Größe M)
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3 EL Öl
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40 g Sultaninen (optional)
So geht´s

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Zuerst die Zutaten für den Vorteig kräftig verschlagen. Die Mischung abgedeckt ruhen lassen, bis sie schön mit Gärbläschen durchzogen ist – bei mir hat das knapp 30 Minuten gedauert.
- In der Zwischenzeit kannst du schon alles andere vorbereiten:
Hinweis zur Teigführung:
Der Teig wird mit Vorteig angesetzt – dadurch können wir die klassische Teigruhe nach dem Kneten ausfallen lassen. Warum ich diese Teigruhe weglassen
möchte? Ganz einfach: Ein glutenfreier Teig mit Xanthan lässt sich nach dem Ruhen nicht mehr gut formen – er wirkt zwar elastisch, reißt aber leicht und verliert Struktur. Deshalb wird der Teig
direkt nach dem Kneten geformt.
Wichtig also: Die Teigruhe erfolgt erst nach dem Formen – und sie darf nicht zu kurz sein. Ein zu kurz gegangener Zopf „explodiert“ gerne im Ofen, weil der Gärtrieb sich dann schlagartig entlädt. Also: Geduld lohnt sich, damit der Zopf schön aufgeht, ohne aufzuplatzen.
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Das Ei mit dem Öl und der Milch verschlagen.
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Mehl, Xanthan und Zucker gründlich vermischen.
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Wer Rosinen mag, gibt sie direkt mit zum Mehlmix.
- Jetzt schon das Backblech mit Backpapier belegen – wenn du den Zopf frei backen willst. Alternativ eine kleine Kastenform (20 × 10 cm, wie bei unseren Broten) dünn mit Butter einfetten und bemehlen.
- Wenn der Vorteig sichtbar fermentiert ist – also gut aufgegangen und mit Bläschen durchzogen –, kommen alle Zutaten zum Mehlmix in die Schüssel.
- Mit dem Handrührgerät (Knethaken) zu einem homogenen Teig verkneten. Der Teig ist weich, aber kompakt – typisch Xanthan. Wie du auf den Fotos sehen kannst: nicht flüssig, nicht fest, sondern irgendwo dazwischen – genau richtig.
So geht’s weiter mit dem Teig:
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Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und in zwei Hälften teilen. Beide Stücke sanft in Form bringen – nicht kneten, nur etwas falten und straffen.
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Dann die zwei Stränge sehr locker (!) miteinander verschlingen und entweder auf ein mit Backpapier belegtes Blech oder in eine gefettete Kastenform legen.
- Den Zopf mit flüssiger, aber nicht heißer Butter bestreichen und etwa 20 Minuten ruhen lassen – gern auch etwas länger, falls er bis dahin nicht sichtbar aufgegangen ist. Er soll nicht zu früh in den Ofen.
- Geht der Teig nicht genug auf, schießt er im Ofen in die Höhe und reißt auf – was beim Brot okay ist, beim Hefezopf aber eher aussieht wie "Hilfe, was ist da passiert?".
Während der Teig ruht, den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Backen:
Den Zopf bei 180 °C Ober-/Unterhitze rund 35 Minuten backen – bis er schön gebräunt und durchgebacken ist.
Wenn du ihn in der Form gebacken hast und er beim Stürzen noch zu weich erscheint, einfach ohne Form bei 160 °C noch etwa 15 Minuten nachbacken, das musste ich auch. So wird die Kruste stabiler und der Zopf bleibt trotzdem saftig.
Anschließend auf einem Gitter auskühlen lassen.
Der Zopf schmeckt frisch am besten – weich, locker und noch leicht warm ein echter Genuss. Ich habe die Scheiben heute am nächsten Tag kurz angetoastet: wie frisch aus dem Ofen.
Kreativ-Tipps
• Statt Sultaninen passen auch gehackte Datteln, Aprikosen oder andere Trockenfrüchte wunderbar in den Teig.
• Wer es süßer mag, gibt etwas mehr Zucker dazu – oder ersetzt einen Teil durch Honig für ein feines rundes Aroma.
• Der Vorteig gelingt auch mit halb Milch, halb Wasser – klappt problemlos.
• Die Form bleibt dir überlassen: Ob frei geformt, in der Kastenform oder klassisch als Zopf geflochten – alles funktioniert.
• Nach dem Backen kannst du den Zopf mit Zuckerguss oder sogar mit einer feinen Schokoglasur veredeln – besonders beliebt bei Kindern (und
Kind-gebliebenen).
• Reste einfrieren? Unbedingt. Aufgebacken oder leicht getoastet schmecken die Scheiben fast wie frisch gebacken.
• Wichtig bei der Zopfform mit 3 Strängen: Dafür brauchst du mehr Teig. Sonst platzt dir die Mitte auf wie ein kaputtes Sofakissen – und das
wollen wir ja nicht.
• Für den Ostertisch: Du kannst wie beim griechischen Tsoureki hart gekochte, rot gefärbte Eier vor dem Backen in den Zopf eindrücken. Sieht
festlich aus und macht ordentlich was her.
Ich wünsche dir schöne, entspannte Ostertage – mit frischem Hefezopf, warmem Kaffee und möglichst wenig Küchenchaos.
Wenn du das Rezept ausprobierst, freue ich mich sehr über dein Feedback – gerne per Kommentar oder per Mail.
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